Der Johannisbrotbaum – nicht nur ein landschaftsprägendes Element in Zypern
Der Johannisbrotbaum ist hitze- und trockenresistent und wird in etwa so groß, wie ein typischer Apfelbaum in mitteleuropäischen Streuobstwiesen. Er bevorzugt kalkhaltige Böden und toleriert auch einen hohen Salzgehalt, weshalb er eben auch in Küstennähe zu finden ist. Der Johannisbrotbaum ist anspruchslos, einziges Problem ist eine Empfindlichkeit gegen Frost, weshalb er zumeist bis etwa 25 km von der Küste entfernt wächst.
12.5.2013, Akoursos, CY
Blüten
Von September bis November blüht der Johannisbrotbaum. Die kann man in der Regel auch sehr gut riechen, verströmen doch die männlichen Blüten einen äußerst unangenehmen Geruch. Die Blüten sind meist eingeschlechtlich, die Bäume zweihäusig, d.h. die meisten Johannisbrotbäume sind entweder männlich oder weiblich. Die Blüten kommen in kurzen trauben- bis kätzchenförmigen Blütenständen, oftmals dicht aneinander, aus dem Stamm und den Ästen.
Frucht
Auf den weiblichen Bäumen entwickeln sich aus den befruchteten Blüten dann zuerst grünliche dann in schockoladenbraun sich verfärbende Hülsenfrüchte mit Kernen. Reif sind diese in der Regel im nachfolgenden September und werden dann geerntet. Das Fruchtfleisch ist anfangs weich und aromatisch-süß und wird später hart und lange haltbar.
Wie bei der Olivenernte werden die Früchte mit Stöcken vom Baum geschlagen und dann aufgelesen. Pro Baum liegt der Ertrag bei im Mittel ca. 75 kg.
Das Fruchtfleisch wird dann zumeist zu Carobpulver zermahlen und erfährt dann eine weite Verbreitung, von kalorienarmen Nahrungszusatzstoffen bis hin zu Kaffee-Ersatz. Aus den Kernen wird das sogenannte Carubenmehl gewonnen, das unter der Nummer E 410 in der EU uneingeschränkt als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist.
Wirtschaftlicher Nutzen
Insgesamt werden momentan ca. 330.000 Tonnen Karob (Frucht- und Kernmehl) jährlich weltweit gewonnen, Zypern liegt mit insgesamt 6 % der Weltproduktion an 5.ter Stelle der Produktion, der größte Produzent ist Spanien mit insgesamt 45 % Anteil.
Außerdem wurden die Samen früher als Gewichtsersatz für Gold und Edelsteine genommen, die Samen wiegen im Schnitt ca. 200 Milligramm. Von diesem Gebrauch stammt auch der Name Carat ab. Siehe: Mythos des ursprünglichen Karat widerlegt